Das Schulhaus nahm mit dem Schuljahr 1872 seinen Dienst als lutherische Schulstelle zu Becklingen, Parochie Bergen b.C. auf. Am 12. September 1880 wurde der Lehrer nach 12 Jahren in Becklingen nach Steinhorst b. Eschede als Küster versetzt. Sein Nachfolger wurde der Schulamtskandidat Eggers aus Ostenholz/Falligbst. Nach Ablage seiner zweiten Prüfung wurde er 1883 definitiv angestellt. Von 1878 - 1884 befanden sich stets zwischen 50 und 62 Kinder in der Schule zu Becklingen, davon meist 30 Mädchen. Vom 12. September bis zum 26. November 1886 war die Schule wegen Keuchhustens geschlossen. Auch andere Seuchen hielten in den Jahren ihren Durchzug, so starben im Herbst 1873 sieben Einwohner in einer Woche an Halsbräune (Diphtherie) und 1874 drei Einwohner im Haus Nr. 21 an Blattern (Pocken).
1887 wechselte Lehrer Eggers nach Eldingen und wurde durch den Lehrer Wöhler aus Ramlingen bei Burgdorf ersetzt. Im selben Jahr mußte die Schule erneut für zwei Monate geschlossen werden, da der Lehrer zum Militärdienst einberufen wurde.
Das Jahr 1894 war durch hohe Ausfälle der Schule aufgrund von Windpocken gezeichnet, so fehlten 15 von 52 Schüler im Januar und im Juni waren 52 von 56 Kinder an Masern erkrankt.
1895 wurde der Lehrer Wöhler nach Mittelstendorf versetzt und durch Friedrich Feldmann ersetzt. Er blieb bis 1902 und wurde dann nach Wilhelmsburg-Kirchdorf versetzt. Sein Nachfolger war Schulamtkandidat Heinrich Bruns aus Asen, Tedinghausen, der jedoch jung verstarb und bereits 1904 durch Lehrer Harms aus Elbsorf ersetzt wurde. Dieser blieb bis 1909 und ging dann nach Hope/Schwarmstedt. Lehrer Gerloff aus Hannover folgte ihm für 5 Jahre bis 1914 und ging dann nach Neuhagen bei Lüneburg. Lehrer Gronau aus Schneverdingen übernahm im April 1914 vor Ausbruch des I. Weltkrieges das Amt. 34 Kinder besuchten zu der Zeit die Schule.
Zwischen 1914 und 1916 legte Lehrer Gronau den Obstgarten der Schule neu an. Insgesamt 60 verschiedene Bäume und Sträucher wurden gepflanzt, Obstbäume, Beerensträucher, Rosen und Zierhölze. Gronau ging 1918 nach Wietzendorf und wurde durch Lehrer Giesemann aus Hellendorf/Burgdorf ersetzt. Giesemann wurde mehrfach in den Militärdienst einberufen, so daß die Schule ausfiel oder die Schüler nach Wardböhmen ausweichen mußten. Giesemann verheiratete sich in Becklingen und so hatte die Gemeinde erstmals nach langer Zeit wieder einen verheirateten Lehrer. Jedoch bereits 1920 versetze man Giesemann nach Gr. Eilsdorf. Lehrer Brockmann aus Bergen wurde nach langen Jahren im Krieg und Gefangenschaft im Juli 1920 neuer Lehrer in Becklingen, aber sogleich ließ eine Scharlachepedemie für 2 Monate den Unterricht ausfallen. Brockmann blieb nur ein Jahr in Becklingen und wurde 1921 durch Lehrer Teichmann, gebürtig aus Uslar, abgelöst.
Mit Wirkung vom 16.11.28 wurde der bisher bestehende Gesamtschulverband Becklingen - Becklinger Holze aufgelöst, weil der Gutsbezirk Becklinger Holz den Gemeinden Becklingen und Wardböhmen zur Eingemeindung übertragen wurde. Becklingen ist seitdem ein Eigenschulverband. Bis 1937 bleibt die zweite Dorfschule bestehen und wird in dem Jahr durch Adolf und Emma Ebel gekauft.
Das dritte Schulhaus
1937 wird das Gebäude, was später durch Hermann Rodehorst bewohnt wurde, fortan Dorfschule. Lehrer Teichmann unterrichtet dort weiter bis 1965. Er wird anschließend abgelöst durch Lehrer Thiel, der für etwa 5 Jahre Lehrer in Becklingen bleibt. Zeitig zur Gebietsreform 1972 wird die eigene Schule in Becklingen aufgelöst, fortan müssen die Kinder in die Grundschulen nach Bergen oder Hasselhorst fahren.