2016/17 restaurierte Giebelseite der alten Dorfschule unter Verwendung alter Materialien (Haus Nr. 22)
Die Pferdeköpfe sind aus einer geborgenen Becklinger Mooreiche, deren Zeit auf ca 400 v. Chr. datiert wurde.
Auffällig an den Häusern sind Verzierungen. Der augenfälligste Schmuck des ansonsten schlichten Hallenhauses befindet sich an den Giebelspitzen: es sind die Pferdeköpfe, zumeist aus witterungsbeständigen Eichenbrettern hergestellt. Die Bretter sind etwa einen halben Meter über den Dachfirst herausgezogen und kreuzen sich in Form eines Schragens. Sie haben aber auch konstruktive Eigenschaften, da sie die Dachkante gegen Wind schützen. Außerdem war oben am Giebel des Hauses traditionell eine Öffnung, das sogenannte Eulenloch (Uhlenlock). Durch diese Öffnung konnte der Rauch des Herdes abziehen und es konnten Eulen zum Mäusefangen auf den Dachboden herein.
Allgemein deutet man die Verwendung von Pferdeköpfen so, dass sie das Sachsenross als Stammeszeichen der Sachsen darstellen. In Niedersachsen war und ist das Pferd das mit Abstand am häufigsten verwendete Tiersymbol. Anmerken muß man, daß die Sachsen hier ihre Heimat hatten und das heutige Bundesland Sachsen nichts mit Ihnen zu tun hatte. Lediglich die Kurfürstenwürde 'wanderte' dorthin.