Die Könige von 1922 bis 1928
Das Schützenjahr 1925
Im ersten Protokollbuch des Schützenvereins Becklingen sind die Jahre ab 1924 in kurzer, knapper Form protokolliert, mit Ausnahme des Jahres 1925. Dennoch läßt sich über dieses Jahr einiges berichten, aus den Aufzeichnungen im Rechnungsbuch, aus Zeitungsanzeigen und sonstigen Quellen, aber auch aus Berichten von Zeitzeugen.
Das Jahr 1925 begann turbulent für den Schützenverein und brachte Veränderungen in der Führung des Vereins. Diesem Umstand mag es zuzuschreiben sein, daß für 1925 kein Protokoll aufgeschrieben wurde.
Was war der Anlaß, was war geschehen?
Die verschiedenen Ansichten um die Beschaffung einer Fahne prallten erneut aufeinander. Mit den bescheidenen Eigenmitteln und den gesammelten Geldern für die Fahne war abzusehen, daß es wohl Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern würde, bis das Geld für die Anschaffung einer Fahne zusammen sein würde. Es gab jetzt wieder ein Für und Wider um die Fahne, nachdem die Beschaffung in der Inflationszeit schon einmal gescheitert war. In dieser Situation erklärte sich Dietrich Lindhorst, Haus-Nr. 31 (Dralle) bereit, die Fahne zu kaufen. Nicht bekannt ist, ob er die Fahne privat kaufen und dem Verein stiften wollte, oder ob er das Geld nur vorschießen wollte. Überliefert ist nur sein Spruch: „Denn köp ick de Foahnen“. Er bestellte daraufhin in Hannover bei der Firma Franz Reinert die Fahne. Dies geschah ohne Wissen und über den Kopf des 1. Vorsitzenden Heinrich Eggersglüß hinweg und führte im Schützenverein zu starken Zerwürfnissen, die mit dem Austritt von Dietrich Lindhorst und der Niederlegung des Vorsitzes von Heinrich Eggersglüß endeten. In diesem Zusammenhang traten einige weitere Mitglieder aus und noch 1926 ein weiteres Vorstandsmitglied. Nicht bekannt ist, ob die Bestellung der Fahne zurückgenommen wurde oder ob sie angefertigt wurde, jedenfalls wurde erst 1928 wieder über die Beschaffung der Fahne entschieden.
Diese Veränderungen führten zur Neuwahl des Vorsitzenden, gewählt wurde Ernst Meyerhoff, Haus-Nr. 4 (Ebels / Schramms). Der Vorstand bestand jetzt aus folgenden Mitgliedern:
- Ernst Meyerhoff sen., Haus-Nr. 4, Vorsitzender
- Otto Meyerhoff, Haus-Nr. 4, Kassenführer
- Robert Jünemann, Haus-Nr. 38, Schriftführer
- Heinrich Ebel sen., Haus-Nr. 12, Stellvertr. Schriftführer
- Heinrich Baden, Haus-Nr. 3
- Karl Meyerhoff, Haus-Nr. 7
Nach diesen Veränderungen beschloß man auf einer weiteren Versammlung das Schützenfest am Sonntag, den 17. und Montag, den 18. Mai 1925 zu feiern. Zum ersten Male wurde das Schützenfest auf den Sonntag vor Pfingsten verlegt und gefeiert. Dieser Termin, eine Woche vor Pfingsten, ist mit wenigen Unterbrechungen bis heute beibehalten worden und hat sich im Laufe der Jahre zu einem festen Traditionstermin entwickelt:
- Eeine Week ver Pingsten is in Bekel Schüttengill -
In diesem Jahr wurde wieder beim Schützenbruder Hermann Oehus auf dem Bahnhofe gefeiert, wo wieder am Montag ein Preisschießen in Form eines Hammelverschießens stattfand. Schützenkönig 1925 wurde Wilhelm Lindhorst, Haus-Nr. 33 (Lindhorst Otto).
Auf dem Schützenfest betrug das Tanzgeld in diesem Jahr 2,- RM für Männer und 1,- RM für Frauen. Es war seinerzeit üblich, über der Ausgabe eines Tanzbandes den Namen des Schützenfestbesuchers aufzuschreiben. Diese Maßnahme wurde noch bis in die Nachkriegszeit beibehalten. Aus dem Jahre 1925 liegt uns die einzige erhaltene Liste der Teilnehmer des 1. Schützenfesttages vor, die ohne die Mitglieder, 98 zahlende Besucher ausweist und mit einer Einnahme von 164,- RM Tanzgeld abschließt.
Weitere wichtige Posten waren bei der Abrechnung in der Einnahme der Scheibenstand mit 82,- RM, das Fahnengeld mit 29,- RM und vom Festwirt Hermann Oehus ein Betrag von 50,- RM.
Auf der Ausgabenseite sind die wichtigsten Posten:
- Musik 125,- RM
- Saal 120,- RM
- Fuhrlohn für den Saal 60,- RM
- König 30,- RM
- Zimmermann 25,- RM
- Königsscheibe 12,50 RM
- Fritz Kruse Fleischpreise 30,- RM
- Tanzschein 30,60 RM
- Schießschein 5,25 RM
- Steuern 30,00 RM
Das Schützenfest schloß mit einem Minus von 81,50 RM ab.Am 5. August wies die Kasse jedoch schon wieder ein Guthaben von 30,- RM auf, weil noch rückständige Mitgliedsbeiträge eingegangen waren. Die Preise beim Preisschießen in den ersten Jahren der Schützenfeste bestanden ausschließlich aus Fleischpreisen, was sicher auf den Bedarf an Fleisch hinweist. Wo die Hammel der ersten Jahre gekauft wurden, ist nicht bekannt, die ersten Fleischpreise 1925 jedoch wurden bei Schlachter Fritz Kruse in Bergen gekauft, ehemals links neben der Volksbank.
Am 9. August 1925 bot der Schützenverein zum erstenmal ein separates Preisschießen auf dem Scheibenstand am Bahnhof an. Es wurde eine Einnahme von 92,- RM erzielt. Die Preise wurden beim Kaufmann Ahrens in Bergen für 38,20 RM gekauft. Der Verein verschoß zum erstenmal Sachpreise. Die Gesamtausgaben betrugen 70,30 RM. Das Jahr schließt mit einem Guthaben von 90,70 DM ab.
Im politischen Raum traten in Deutschland 1925 folgende Veränderungen ein: Im Februar 1925 starb Reichspräsident Ebert und im April wurde Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg zum Nachfolger Eberts gewählt. Im Juli erfolgte die Räumung des Reichsgebietes durch die französischen und belgischen Truppen.
Das Schützenjahr 1926
Am 1.5.1926 trafen sich die Schützen zur Generalversammlung, um die notwendigen Beschlüsse für das Schützenfest zu beschließen und Vorstandswahlen durchzuführen. Heinrich Baden (Hinz) war aus dem Schützenverein ausgetreten, sein Vorstandsposten stand zur Neuwahl an. Heinrich Baden war im Schützenverein nacheinander 1923 und 1924 Schützenkönig gewesen, war Vorstandsmitglied und trat wegen Meinungsverschiedenheiten um die Anschaffung der Fahne aus dem Schützenverein aus. Die Neuwahl des Vorstandes ergab eine Wiederwahl des bestehenden Vorstandes, für das Mitglied Heinrich Baden wurde Wilhelm Oehus sen. sen. gewählt, Karl Meyerhoff übernahm das Buchführen.
Der Vorstand setzte sich jetzt wie folgt zusammen:
Ernst Meyerhoff Vorsitzender
Otto Meyerhoff Kassenführer
Karl Meyerhoff Buchführer
Heinrich Ebel Stellv. Buchführer
R. Jünemann
Wilhelm Oehus sen. sen.
Zu weiteren Tagesordnungspunkten wurden folgende Beschlüsse der Versammlung gefaßt:
"Das Schützenfest soll in diesem Jahre am Sonntag, den 20. und Montag, den 21. Juni 1926 gefeiert werden. Das Fest wird dem Gastwirt Hermann Oehus übertragen und das Schützenfest findet auf dem Saal am Bahnhof statt. Er bezahlt 10 RM an den Verein, muß aber die Musik beköstigen, ebenfalls die Zimemrleute, die das Zelt aufstellen. Die Vereinsmitglieder müssen sämtlich beim Aufbau des Saales helfen und kostenfrei den Scheibenstand instand setzen. Als Königsgeld werden 30 RM festgesetzt. Otto Lindhorst übernimmt das Einsammeln der Beiträge."
Erstmalig läßt sich aus dem Protokoll entnehmen, woher der Saal, die Musik und der Büchsenlader kommen. Es heißt:
„Es soll der Einzinger Saal bestellt werden. Als Musik soll Bauck aus Bergen bestellt werden (Bauck mogdt Klamauck). Der Büchsenlader kommt aus Fallingbostel und heißt Bunt.“
Neuer Schützenkönig wurde 1928 Karl Hormann sen. (Haus-Nr. 28). Abgerechnet wurde das Schützenfest in der Einnahme mit folgenden wichtigen Posten:
- Preisschießen 20. Juni 65,- RM
- Preisschießen 21. Juni 76,- RM
- Tanzgeld 151,- RM
- zusätzlich Kassenbestand und sonstige Posten
- Gesamteinnahme 429,70 RM
Auf der Ausgabenseite entstanden 422,30 RM, so konnte ein Kassenbestand von 7,40 RM am 10. Juni 1926 festgestellt werden.
Die wichtigsten Posten auf der Ausgabenseite waren:
- Fuhrlohn 20,- RM
- Tanzschein und Preise 60,10 RM
- Königsgeld 30,- RM
- Musik 125,- RM
- Saal an Einzingen 100,- RM
- Steuern 15,- RM
- Anzeige Linnemann 14,70 RM
- Gastwirt Helms 42,40 RM
- Ehrenscheibe 12,30 RM
Nicht eindeutig ist die Ausgabe Gastwirt Helms mit 42,40 RM. Es wird sich wahrscheinlich um den Betrag für den Einkauf der Preise zum Preisschießen handeln, die von einem Gastwirt gekauft wurden, der auch ein Waren- und Händlergeschäft betrieb.Wirtschaftlich und politisch trat eine Beruhigung ein. Die wirtschaftliche Produktionsleistung in Deutschland übertraf 1926/27 den Vorkriegsstand, ebenso übertrafen die Exporte diejenigen von 1913. 1926 erfolgte in Genf die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. Aus zwei kleinen Luftverkehrsgesellschaften wird die Deutsche Lufthansa gegründet und entwickelt sich im kommenden Jahrzehnt zu einer der renommiertesten Fluggesellschaften der Welt.
Das Schützenjahr 1927
Die Generalversammlung fand am 30.4.1927 statt. Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Ein Beschluß wurde gefaßt, das Schützenfest in diesem Jahr am 29. Und 30. Mai zu feiern. Hierzu wurden weitere Beschlüsse gefaßt, u.a. soll das Preis-schießen an beiden Tagen stattfinden und es sollen Preise für ca. 40,- Mark gekauft werden. Als Büchsenlader soll wieder Tischlermeister Bunt aus Fallingbostel bestellt werden. Als Musik soll die vorjährige Musik (Bauck, Bergen) wieder bestellt werden. Die Übernachtung der Musik soll der Vorstand regeln. Hierzu ist zu vermerken, daß die Musiker in Privatquartieren bei den Schützen untergebracht waren und dort am nächsten Vormittag auch beköstigt wurden. Diese Regelung war Gang und Gäbe bis in die fünfziger Jahre der Nachkriegszeit. Oft wurden dann nach durchfeierter Nacht noch Eier gebacken und der mitgenommene Musikus mußte hier mit dem „Tockbüdel“ noch weiterspielen oder mit der Trompete noch einen blasen. Desweiteren wurde beschlossen, den Eintritt und den Beitrag bei 1,- Mark zu belassen und auf Vereinskosten Abzeichen und Schulterstücke anzuschaffen.
Als neue Mitglieder traten ein:
Hermann Oehus 36 (Melkkutscher)
Karl Oehus (Haus-Nr. 38, heute Volkmann)
Rudolf Habermann (Haus-Nr. 5)
Gustav Lindhorst (Haus-Nr. 33, Schausters Gustav)
Robert Jünemann (Haus-Nr. 38)
R. Jünemann war von 1924 - 1926 als Schriftführer im Vorstand tätig, warum er erst jetzt oder erneut (?) in den Schützenverein eintrat, ist nicht bekannt. Trotz aller vorgenannten Beschlüsse wurde 1927 kein Schützenfest gefeiert, es heißt dazu:
„In diesem Jahr hatte die Dorfschaft Becklingen dermaßen viel Tote in ihren Mauern zu beklagen, daß kaum ein Hausstand ohne Trauer blieb. Man nahm aus diesem Grunde - rein gezwungenermaßen - mit einem eintägigen Preisschießen (am 29. Mai) vorlieb und ließ das traditionelle Schützenfest ausfallen.“
Die weiteren Beschlüsse wurden umgesetzt und auf das Preisschießen wurde nicht verzichtet. So wurde am 29.5.1927 ein Preisschießen durchgeführt, daß eine gute Einnahme für den Verein hatte und mit einem Überschuß von 20,- Mark abschloß.
Schon zwei Tage nach dem Preisschießen fand die Abrechnung des Preisschießens statt. Auf dieser Versammlung wurde von den Vereinsmitgliedern gefordert, einen Schützenball zu feiern. Offensichtlich hatte es den Schützen trotz der vielen Trauerfälle im Dorf nicht gefallen nur ein Preisschießen ohne Schützenfest und Tanz durchzuführen. So beschloß die Versammlung einen Schützenball am 17. Juli 1927 beim Gastwirt Dehnbostel zu feiern. Dieser Ball fand auf der Diele statt und die Mitglieder mußten beim Saallegen und Ausschmücken helfen. Als Musik sollte eine Kapelle mit vier Mann als Sülze oder Winsen bestellt werden. So feierte der Schützenverein Becklingen trotz Ausfall des Schützenfestes 1927 doch noch sein Fest, den Schützenball.
Aus der Abrechnung geht hervor, daß für 1926 noch die Königsscheibe mit 12,30 Mark bezahlt werden mußte. 1927 wurde ein Beitrag wie beschlossen von 1,- Mark gesammelt. Im Kassenbuch ist aufgeschrieben „Einnahme 32,- M, Neueintritte 5,- M und Rückständiger Beitrag 10,- M“. Daraus kann auf eine Mitgliederzahl für 1927 von 47 Mitglieder geschlossen werden.
Weitere Hauptposten waren die Einnahme des Preisschießens mit 87,- Mark und die Ausgaben mit 67,10 Mark, so daß ein Guthaben einschließlich der Mitgliedsbeiträge von 114,95 Mark vorhanden war. Die Preise wurden in Bergen bei C. Ahrens und Heinrich Hoormann (Fahrzeug-Werkstatt und Tankstelle in der Celler Straße) und in Becklingen bei Heinrich Dehnbostel und Dietrich Lindhorst gekauft.
Der Schützenball wurde mit 73,- Mark Tanzgeld Einnahme und einer Ausgabe von 109,50 Mark abgerechnet, wobei die Musik 60,- Mark und der Tanzschein 20,- Mark kosteten . So schloß die Abrechnung mit einem Minusbetrag von 25,60 Mark ab. Der Jahresabschluß jedoch wies ein Guthaben von 89,35 Mark aus.
Im Rechnungsbuch gab es in den vergangenen Jahren nacheinander Veränderungen in den Unterschriften und Abzeichnungen. Wurde die Abrechnung noch 1924 mit „Der Vorstand“ abgezeichnet, so folgte 1925 „Für die Richtigkeit“ mit verschiedenen Vorstandsunterschriften. 1926 sind es neben den Vorstandsunterschriften schon weitere Namen der Mitglieder und ab 1927/28 heißt es „Für richtig anerkannt“ bzw. „Für richtig befunden“. Es zeichneten jetzt neben den Unterschriften einiger Vorstandsmitglieder auch Mitglieder, die offensichtlich als Kassenprüfer tätig waren, sich jedoch noch nicht so benannten, die Abrechnungen ab. In diesem Jahr zeichneten neben den Vorstand, Heinrich Denecke sen., Heinrich Rodehorst, Albert Brandt, Karl Hoormann sen., Hermann Weide sen. sen., Wilhelm Lindhorst sen., W. Meyerhoff und andere die Abrechnungen ab.
Das Schützenjahr 1928
Nachdem es 1927 kein Schützenfest gegeben hatte, wurden die Vorbereitungen für 1928 voll in Angriff genommen, außerdem sollte in diesem Jahr mit der Anschaffung einer Fahne ernst gemacht werden.
Auf der Generalversammlung am 27.03.1928 wurde unter Pkt. 2 ein neuer Vorstand, diesmal mit Stimmzettel, gewählt. Ergebnis:
Vorsitzender Ernst Meyerhoff
1. Kassenführer Otto Meyerhoff
2. Kassenführer Karl Meyerhoff
1. Schriftführer Heinrich Ebel
2. Schriftführer Karl Hoormann
Das 6. Mitglied ist nicht im Protokollbuch vermerkt, es ist Wilhelm Oehus sen. sen., der vor zwei Jahren in den Vorstand gewählt wurde und wahrscheinlich an diesem Abend nicht anwesend war.
Im nächsten Punkt ging es um die Anschaffung der Fahne. Der Beschluß lautet, die Fahne soll angeschafft werden, jedoch erst die Preislage und die Lieferungsbedin-gungen ermittelt werden. Weiter wird beschlossen, einen einmaligen Betrag von 4 Mark von den Mitgliedern zu sammeln. Hier scheint es wohl Widerstände gegeben zu haben, den im Protokollbuch heißt es:
„Bei Verweigerung der Zahlung ist das Mitglied seine Rechte am Vereinsvermögen verlustig und die Mitgliedschaft erlischt mit dem selbigen Tage.“
Hiermit war diese Versammlung beendet, aber bereits eine Woche später, am 3.4.1928, wurde zu einer weiteren öffentlichen Versammlung aufgerufen. Wieder ging es bei Pkt. 1 um die Fahne. Es heißt:
„Die Fahne ist zu den Vereinbarungen, die von den Mitgliedern eingesehen werden können, bei der Fa. Franz Reinecke in Hannover bestellt. Der Preis beträgt 300 Goldmark, 100 Mark sind als Anzahlung geleistet.“
Desweiteren wurde das Schützenfest auf den 13. Und 14. Mai festgelegt, wo es gefeiert werden sollte, war noch unbestimmt. In diesem Jahr sollte zum ersten Mal das Bleckmarer Zelt aufgebaut werden, das für beide Tage 150,- Mark kosten sollte. Die Fuhrgelegenheiten zum Holen des Zeltes regelte der Vorstand. Das Preisschießen wurde auf den 1. Festtag festgelegt, für Preise sollten 50,- Mark ausgegeben werden.
Unter Pkt. 9 wird die 1. Fahnensektion gewählt, die aus 3 Mann bestehen sollte.
Gewählt wurden:
Wilhelm Habermann, Haus-Nr. 5 (heute sen. sen.)
Hermann Ebel, Haus-Nr. 19
Heinrich Gerken, Haus-Nr. 23
Die Fahne wurde künftig bei Wilhelm Habermann aufbewahrt.
Das Schützenfest konnte jetzt auf einer weiteren Versammlung am 26.04.1928 vorbereitet werden, als Festwirt ist Gastwirt Dehnbostel auserwählt und der Termin wurde jetzt auf den 17. Und 18. Mai 1928 verlegt.
In diesem Jahr wurde das Schützenfest mit der Fahnenweihe am 17.5.1928 feierlich begangen. Die neue Fahne trägt auf der einen Seite die Inschrift
„Schützenverein Becklingen 1922 - 1928“
und zeigt auf der anderen Seite eine Scheibe (?), darüber einen fliegenden Adler mit einem Gewehr in den Fängen und der Inschrift:
„Üb Aug’ und Hand für’s Vaterland“
Zur Fahnenweihe waren die Nachbarvereine Wardböhmen und Bleckmar eingeladen. In einem feierlichen Akt wurde die neue Fahne mit dem Tuch der ältesten anwesenden Fahne, der des Schützenvereins Wardböhmen, geweiht. Von den Schützenvereinen Wardböhmen und Bleckmar erhielt der Schützenverein Becklingen zur Fahnenweihe je einen Fahnennagel, die als erste am Schaft angebracht werden. Viele weitere Fahnennägel sollten in den kommenden Jahrzehnten am Schaft der Fahne noch angebracht werden.
Anläßlich des Schützenfestes und der Fahnenweihe 1928, entstanden auch die ersten Gruppenfotos vom Schützenverein Becklingen. Schützenkönig wurde 1928 Karl Meyerhoff Haus-Nr. 41